Erweiterung eines Wohnhauses
Spandau | Berlin
Das Einfamilienhaus aus den 30er-Jahren erhielt durch eine Aufstockung seines ~1960 angefügten Flachbaukörpers eine großzügige Wohnraumerweiterung. Der zusätzliche Wintergarten und der „Sommerbalkon“ runden das neue Nutzungsangebot ab.
Eine zimmermannsgerechte Fachwerkkonstruktion, mit luftgetrockneten Lehmziegeln ausgemauert, bildet die Rohbaustruktur für die Aufstockung. Der Baustoff Lehm hat einen hohen ökologischen Wert: Für Gewinnung und Verarbeitung ist nur ein geringer Energieaufwand erforderlich, Lehm ist ungiftig, problemlos in die Stoffkreisläufe integrierbar und lokal verfügbar. Da Lehm eine hohe Rohdichte und eine große spezifische Wärmekapazität aufweist, kann er als thermische Speichermasse eingesetzt werden. Außerdem wird der Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft durch die hydrostatischen Eigenschaften des Lehms positiv beeinflusst. Das Lehmmauerwerk entzieht dem tragenden Holzfachwerk Feuchtigkeit und bietet so einen dauerhaften konstruktiven Schutz. Der Witterungsschutz wird mit einem Silikatputz und einer 10cm-starken Außenwärmedämmung erreicht.
Auch der Altbau erhielt eine 10cm-starke Außenwärmedämmung. Die teilweise nur noch eingeschränkt funktionsfähigen Fenster des Altbaus wurden durch neue Fenster mit Wärmeschutzverglasung ausgetauscht.
Eine Kollektoranlage auf der Süddachfläche unterstützt die Warmwasserbereitung. Die Ölkesselheizung wurde durch eine emissionsärmere Gas-Brennwerttechnik-Anlage ersetzt.
Durch den Einbau einer „Etagenküche“ im 1. Obergeschoß und eines Duschbades im Erdgeschoss wurde die Nutzung des Gebäudes für einen späteren Zeitpunkt von zwei Familien räumlich vorbereitet.