Ein Haus für elf Familien

Berlin-Steglitz | Komponistenviertel

Mit guter Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel planen elf Familien ein mehrgeschossiges Wohngebäude zur Eigennutzung in Citynähe. Das Gebäudekonzept mit Gemeinschaftsräumen erleichtert die nachbarschaftliche Kommunikation und erfüllt erhöhte ökologische Anforderungen

Die zu mehreren Generationen zählenden Baufamilien (es werden sieben Dekaden umspannt) wohnen in drei Vollgeschossen auf 65m² bis 97m² Wohnfläche. Eine Dachgeschosswohnung weist fast 135m² auf. Alle Wohnungen barrierefrei eingerichtet. Der Aufzug am Treppenhaus ist eingeplant, kommt aber aus Kostengründen vorasussichtlich erst später im Bedarfsfall.

Das Gebäude öffnet sich fächerförmig der Sonne, alle Wohnungen haben Südbalkone, die wahlweise zu unbeheizten Wintergärten ausgebaut werden können. Die Fenstergrößen wurden für den passiv-solaren Wärmegewinn optimiert und auf die thermischen Speichermas sen im Gebäudeinneren abgestimmt. Die solargeometrische Fensteranordnung und Orientierung bewirken eine gute Belichtung der Raumtiefen und führt zur Minimierung des Kunstlichtbedarfs. Um einer sommerlichen Überwärmung entgegen zu wirken, werden in den oberen Geschossen alle Südfensterflächen mit Sonnenschutzanlagen ausgestattet. In den unteren Geschossen übernehmen die vorhandenen Laubbäume die Sonnenschutzfunktion.

Der wärmegedämmte Mauerwerksbau ist ein Niedrigenergiegebäude und verfügt über eine kontrollierte Frischluftzufuhr in den Fensterrahmen. Gesundheitsverträgliche Baustoffe (z.B. Lehm­putze und Naturfarben) senken Gesundheitsrisiken und steigern die Behaglichkeit. Abgeschirmte Kabel bzw. Netzfreischaltungen sorgen für Räume ohne Elektrosmog.

Wasserspararmaturen und Regenwassernutzung zur Toilettenspülung mi­ni­mieren den Trinkwasserverbrauch.

Eine thermische Kollektoranlage stellt rund 60% des Energiebedarfs zur Trinkwassererwärmung bereit. Eine Gas-Brennwerttherme sowie die Wär­mespeicher sind im Dach direkt hinter der Kollektoranlage installiert.

Die exte­nsiv begrünte Dachfläche renaturiert die überbau­te Fläche, Fas­sadenberankungen und räumliche Pflanzstrukturen werden gestalterisch eingesetzt, bieten zahlreichen Kleintieren Lebensraum und erfreuen den Bewohner mit Blütenduft und Blütenpracht in den wechselnden Jahreszeiten.