Berufschulzentrum Stadt Dessau

Dessau | Stadtteil-Ökokonzept
» Wettbewerb: Jahr

Konzept

Im Rahmen des ökotechnischen Gesamtkonzeptes verfolgt der Entwurf konsequent die Prinzipien der rationellen Energienutzunge unter optimiertem Einsatz der Solarenergie.

Der Baukörper besteht aus zwei Riegeln, die durch ein lineares Atrium verbunden sind. Die Riegel „zerbrechen“ in mehrere Einzelteile, in denen die jeweiligen Funktionsbereiche untergebracht sind.

Der Zergliederung des Quartiers ohne städtebauliche Bezüge setzt der Entwurf der Schule städtebauliche Akzente und Entwicklungsmöglichkeiten entgegen.

Bauabschnitte:

erster Bauabschnitt

  • Schaffung eines kraftvollen baulich-räumlichen Entwicklungsbandes
  • Lineare Ost-West-Raumstruktur durch den gesamten Block an einer Achse
  • Gestaltung eines verbindenden Grünraumes zwischen Schulbau und Sporthallen
  • Schaffung einer Nord-Süd-Gegenbewegung durch die Sporthallen und Parkplätze

zweiter Bauabschnitt:

  • Ergänzung der linearen Raumstruktur durch den Anbau einer weiteren Schule

dritter Bauabschnitt:

  • Ergänzung der zweiten Sporthalle an der Nordfassade der bestehenden Halle

Weitergehenden Städtebauliche Empfehlungen:

  • Ergänzung der linearen Struktur nach Osten durch einen akzentuierenden Kopfbau
  • Komplettierung der städtebaulichen Entwicklungsachse nach Westen

Energiekonzept

In der Heizperiode
Optimierung der solaren Energienutzung und Minimierung des fossilen Energiebedarfs

  • Atrium als Pufferzone mit Zwischenklima durch passiv-solare Energiegewinne. Massive Bauteile zur Absorption, Speicherung und phasenverschobene Wärmeabgabe verlängern die Nutzungszeit des Atriums
  • Stratifikationsröhren transportieren nach oben gestiegene Warmluft des Atriums und Abluft der Klassenräume vertikal nach unten ins Atrium, der Ventilator dafür wird über Photovoltaik-Paneele angetrieben
  • Sonnen- und Blendschutz sowie Tageslichtlenkung vor Fenstern sind individuell steuerbar
  • Zum Atrium orientierte Räume des nördlichen Gebäudeflügels erhalten vorgewärmte Frischluft über Erdröhren und nachgeschalteter Heizung; Entlüftung über den vorgelagerten Solarkamin in die Stratifikationsrohre zur Temperierung des Atriums
  • Klassenräume des südlichen Baukörpers erhalten vorgewärmte Frischluft über die Zuluft-fassade im Süden; Entlüftung über schallgedämmte Öffnungen frei in das Atrium und dann in die Stratifikationsröhre
  • Frischluftversorgung der nördlichen Klassenräume über schallgedämmte Öffnungen in der Fassade
  • Ausstattung aller Räume mit einem flinken Heizsystem zur Optimierung der Nutzung passiv-solarer Gewinne
  • Um ein Auskühlen zu vermeiden schließen zur Nacht alle  Gebäudeöffnungen automatisch

Außerhalb der Heizperiode:
Vermeidung der Raumüberhitzung und Optimierung der konvektiven Kühlung

  • Bereichsweise, großflächige und saisonale Öffnung des Atriumsdaches zur Entlüftung; Zuluft über Horizontallammellen in den Giebelwänden
  • Individuell regulierbarer, außenliegender Sonnen- und Blendschutz für die Klassenräume
  • Belüftung innenliegender Klassenräume über vorgekühlte Frischluft durch Erdröhren
  • Entlüftung der Klassenräume über Solarkamine an den Südfassaden zum Atrium, windunterstützt durch Aspiromaten auf den Solarkamin-Köpfen
  • Decken und Wände als Speichermassen zur Temperatur-Amplitudendämpfung
  • Nachtspülung (konvektive Kühlung) der Bauteilmassen durch Öffnen aller Lüftungsöffnungen im Gebäude und in der Glashalle